Was ist Produktives Lernen?
Produktives Lernen ist ein alternatives Bildungsangebot der Regionalen Schulen und der Gesamtschulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Es ermöglicht Schülern, die die 7. Jahrgangsstufe durchlaufen haben und noch nicht 18 Jahre alt sind, in einem flexiblen Zeitraum von mindestens zwei Jahren den von ihnen angestrebten Schulabschluss zu erreichen – Berufsreife.
Im Produktiven Lernen besteht eine enge Verbindung zwischen Schule und
Arbeitswelt, theoretischem Wissen und Erfahrungen in der Praxis. Es richtet sich demzufolge an Schüler, die selbstständig individuelle Lernwege beschreiten und mithilfe der praktischen Tätigkeit lernen möchten.
Wie ist das Schuljahr organisiert?
Das Schuljahr ist in Trimester eingeteilt. Pro Trimester sucht sich jeder Teilnehmer des Produktiven Lernens entsprechend seiner Interessen einen neuen Praxislernort unterschiedlicher Branchen. An drei Tagen in der Woche lernt der Teilnehmer an diesem selbst gewählten Praxislernort, an zwei Tagen in kleinen Lerngruppen im fachbezogenen Lernen in der Schule.
- Einstieg mit einer fünf- bis sechswöchigen Orientierungsphase, inklusive
Probepraktikum und Methodentraining - Pro Schuljahr drei Trimester, gleichbedeutend drei Praktika in zwei
Schuljahren sechs verschiedene Praxislernorte möglich, theoretisch-
praktische Auseinandersetzung mit betrieblichen Erfahrungen im
Arbeitsjournal - Fachbezogenes Lernen: Deutsch, Mathematik, Englisch, statt
Religion/Philosophie Arbeit am Kompetenzportfolio, Lernbereiche,
Kommunikation und Präsentation, Kunst/Musik und Sport und wird von speziell geschulten Lehrern vermittelt - Betriebsbesichtigungen, Projekte, Exkursionen, Klassenfahrten
Welches Feedback erhalte ich für mein Lernen?
Ein wichtiger Bestandteil des gesamten Lernprozesses im Produktiven Lernen ist die Ausprägung einer fördernden und motivierenden Feedbackkultur.
- pro Trimester ein Trimesterbericht mit einem ausführlichen Bildungsbericht und Punktewerten für das fach- und praxisbezogene Lernen
- Einschätzung durch die Praxismentoren
- Jahreszeugnis
- Selbst- und Fremdreflexion
- Arbeit am Kompetenzportfolio, weil es die Selbstreflexion, Selbsteinschätzung, eigene Wertschätzung, eigenständige Zielbestimmungen unterstützt
Wer wird in die Orientierungsphase eingeladen, wer darf
letztendlich bleiben?
1. Die Entscheidung für das Projekt muss deine sein.
2. Du musst Erfolgsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven für dich sehen.
3. Du solltest den Willen aufbringen, mit Hilfe Veränderungen in deinem Leben
vorzunehmen, um einen Schulabschluss zu erreichen.
4. Es ist die Bereitschaft erforderlich, dass du eigene Entscheidungen triffst und interessiert und selbstständig die Lösung von Aufgaben anstrebst.
5. Du solltest gern praktisch tätig sein, dabei Einsatz und Leistungsbereitschaft zeigen und eine ansprechende Qualität anstreben.
6. Du musst bereit sein, Erfahrungen in der Praxis zu sammeln und über sie zu reflektieren.
7. Du musst ständig dazu gewillt sein, an deinen Arbeits- und
Sozialkompetenzen zu arbeiten.
8. Es sollte für dich selbstverständlich sein, dich an die Regeln der Schule und der Gruppe zu halten und dich in die Gruppe einzufügen.
9. Jeder besitzt Stärken – auch du. Sei bereit, diese zu entdecken und zu fördern.